22.12.2011

 

 
eine E-Mail von Ulrich Fenzl, Austauschschüler über das PPP
in den USA


Sehr geehrter Herr Baumann,

knapp die Hälfte meines Auslandsjahres ist nun schon vergangen - leider.
Mehr als vier Monate Abenteuer, Spaß, Lernen, Erleben und Genießen; die
wahrscheinlich bisher erlebnisreichsten vier Monate meiner Erinnerungen.

Es ist schon ein komisches Gefühl, sich Mitte Dezember noch mit kurzer
Hose und T-Shirt im Garten zu sonnen. Auch der aus Deutschland
mitgebrachte Schwibbogen, der nun das Fenster meiner Gastfamilie ziert,
lässt bei mir noch keine wirkliche Weihnachtsstimmung aufkommen -
zumindest keine heimatliche, traditionelle Weihnachtsstimmung, wie ich
sie kenne. Die typische amerikanische bzw. 'alabamische' Weihnacht sieht
etwas anders aus: viele bunte, blinkende Lichter. Meine Gastfamilie kann
stolz behaupten, das am meisten geschmückte Haus der ganzen
Nachbarschaft zu haben.


Um Ihnen zu berichten, was ich seit meiner letzten Meldung alles erlebt
habe, muss ich schon sehr nachdenken. Nicht, weil ich nicht weiß,
worüber ich schreiben sollte - im Gegenteil - sondern, weil ich nicht
weiß, womit ich anfangen soll. Deshalb nur kurz zusammengefasst: Im
September war ich zum Wildwasser-Rafting zusammen mit anderen
Austauschschülern von CIEE (der amerikanische Partnerorganisation von
Experiment e.V.), ich war Wasserskifahren mit meiner Familie, außerdem
war ich auf dem „Homecoming“-Tanz meiner Schule und habe an meinem
ersten Basketballspiel teilgenommen. Zu Halloween haben wir eine sehr
große Kürbisfarm besucht. Darüberhinaus war ich mit meiner Familie in
zwei Vergnügungsparks in Georgia und Tennessee. Das „Thanksgiving“-Fest
Ende November, das im Kreise der Familie gefeiert wird und bei dem es
für gewöhnlich Truthahn gibt, war auch eine sehr angenehme Erfahrung und
wird mir noch lang in Erinnerung bleiben.
Doch nicht alles lief völlig reibungslos - ich habe vor zwei Monaten
meine Schule gewechselt, da einige Bedingungen nicht gepasst haben und
ich zum Beispiel aufgrund bestehender Regelungen nicht am Sportprogramm
teilnehmen konnte. Auf meiner neuen Schule fühle ich mich dafür nun
zehnmal besser. Diese Schule hat endlich den typisch amerikanischen
„School Spirit“ und macht mir eindeutig mehr Spaß. Die Erfahrung, eine
Schuluniform zu tragen, kann ich nun auch machen.

Das soll es erstmal gewesen sein mit meiner kurzen Meldung.
Über Weihnachten fahren wir nach Birmingham, in den Süden. Dort werden
wir mit meinen Gastgroßeltern zusammen am 25.12. Weihnachten feiern und
dann auch Neujahr. Wir waren dort zwei Wochen zuvor schon einmal.

Ich hoffe es geht Ihnen gut!

Ganz liebe Weihnachtsgrüße und alles Gute, Gesundheit und Erfolg im
Neuen Jahr, wünscht Ihnen aus dem wunderschönen Madison, Alabama


Ulrich Fenzl


PS: Ihr Brief kam bei uns an. Meine Gasteltern werden Ihnen, nehme ich
an, bald darauf antworten.
Vielen Dank.
 


Im Anhang drei Bilder:
 


- erstes Basketballspiel
 

 

- Abends in Birmingham
 

 

- auf der Kürbisfarm mit Gastvater und Gastbrüdern