Brief von Daniela Lanick an MdB Günter Baumann

 

  

Ein bisschen Berliner Luft...

 

Getreu den Worten des großen deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe „die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen“, lud Herr Günter Baumann, Mitglied des deutschen Bundestages, ca. 50 Interessierte des Wahlkreises Annaberg Buchholz vom

13.-15. September 2004 in die Bundeshauptstadt Berlin ein.

Für mich als Politikstudentin war dies eine gute Möglichkeit, die politischen Organe unseres Landes einmal außerhalb des Hörsaales kennen zu lernen.

 

Mit einem Reisebus ging es am Montag schon sehr zeitig Richtung Berlin. Noch etwas verschlafen zog die Landschaft an mir vorbei, doch nach einem stärkenden Frühstück auf halber Strecke war ich aufnahmefähig für die Hauptstadt. Da ich seit der Wende noch nicht wieder in Berlin war, erwartete ich mit Spannung wie sich die Stadt verändert hatte und was noch an die Zeit vor dem Mauerfall erinnern würde. Bereits mittags erreichten wir die Stadttore von Berlin und nach einem leckeren Essen stand auch schon die erste Station unserer Bildungsreise auf dem Programm: das Bundeskanzleramt.

Die Besichtigung des 2001 fertig gestellten Gebäudes führte unsere Reisegruppe in das Regierungsviertel der Hauptstadt. Unter sachkundiger Führung lernten wir sowohl den Außenbereich für Staatsempfänge wie auch den Innenbereich des Kanzleramtes kennen. Im Anschluss an zwei sehr informative Stunden und der Möglichkeit, den Arbeitsplatz des Bundeskanzlers einmal aus der Nähe zu betrachten, besuchten wir die Konrad-Adenauer-Stiftung. Hier war es für mich vor allem interessant zu erfahren, dass sich die Stiftung zwar der CDU zugehörig fühlt, aber dennoch völlig selbstständig arbeitet und eine gewisse Beraterfunktion für die Partei innehat.

Am späten Nachmittag erreichte unsere Reisegruppe das „Dorint Hotel Schweizerhof“, direkt in der Innenstadt, nur wenige Schritte vom Kurfürstendamm entfernt. An dieser Stelle vielen Dank an Herrn Baumann, der auch diese Übernachtungen in perfekter Atmosphäre ermöglicht hat.

 

Der nächste Tag begann wieder recht zeitig, um möglichst viel von der Hauptstadt zu sehen. Mit dem Reisebus ging es zunächst ins Regierungsviertel, diesmal in eines der vielen historischen Gebäude: dem Reichstag. Da wir in einer sitzungsfreien Woche die Bundeshauptstadt besuchten, hörten wir einen sachkundigen Vortrag im Plenarsaal, dem Zentrum des Gebäudes. Wie schon erwartet, erfuhr ich auch hier viele Dinge, die in den Hörsälen meist zu kurz kommen, wie zum Beispiel was es mit den etwas erhöhten Sitzen im Saal auf sich hat oder wie die Regeln der Abstimmung im Bundestag aussehen.

Einen sehr schönen Blick hat man dann von der 24m hohen Glaskuppel direkt auf dem Reichtagsgebäude. Diese einmalige Kulisse nutzte unsere Reisegruppe auch für ein gemeinsames Erinnerungsfoto.

Nach dem Mittagessen führte uns der Hauptstadtbesuch ins Bundesministerium des Inneren, welcher von unserer Reisegruppe rege für Diskussionen mit den zuständigen Mitarbeitern genutzt wurde.

Ein weiteres Highlight der Bildungsreise war die Stadtrundfahrt durch viele Stadtteile Berlins. Da ich als kleines Kind das letzte Mal in der Hauptstadt war, war es für mich interessant zu sehen wo die Mauer vor 15 Jahren stand. Neben den einzelnen Stücken des Grenzwalls erinnert auch der Nachbau des „Checkpoint Charly“ an diese Zeit – für mich ein kleines Stück Geschichte. Ich würde gern noch mehr aufzählen aber alle gesammelten Eindrücke dieser geschichtsträchtigen Stadt würden den Rahmen dieses Artikels sprengen. Nach der Erkundung der Stadt auf der Straße folgte eine Rundfahrt mit Abendessen auf der Spree, vorbei am Schloss Bellevue, durch die vielen Brücken des Flusses bis hin zum Regierungsviertel.

 

Viel zu schnell war auch schon der dritte Tag unserer Informations- und Bildungsfahrt angebrochen. Dieser begann im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und führte uns dann zur Gedenkstätte Hohenschönhausen. Die ehemalige zentrale Untersuchungsanstalt der Stasi existierte zu DDR-Zeiten praktisch nicht auf der Landkarte und offenbart heute ein Stück DDR-Geschichte. Die Besichtigung fand unter der sachkundigen Führung eines ehemaligen Gefangenen statt und regte sicher nicht nur mich zum Nachdenken an.

Den letzten Punkt unserer Reise bildete das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. An dieser Schnittstelle zwischen Medien und Politik erfuhren wir viel über die Arbeit des Bundespressesprechers und wie die Informationsweitergabe der Regierung funktioniert....

 

.....und dann hieß es Abschied nehmen von Berlin.

Als kleines Resümee kann ich sagen, dass wirklich alles gestimmt hat – von der Unterkunft über den Programmablauf und die immer sehr leckere Verpflegung.

Dafür noch einmal vielen Dank an Günter Baumann für die interessanten und abwechslungsreichen Tage in der Bundeshauptstadt.

Ich bin mir sicher, nicht nur etwas für mein Studium sondern auch fürs Leben gelernt zu haben.

 

 

Daniela Lanick