Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

Hauptthema in dieser Sitzungswoche war der Startschuss für die Föderalismusreform. Dies wird nach gegenwärtiger Sicht die größte Verfassungsänderung seit Bestehen unseres Grundgesetzes sein. Ziel ist es die gesetzgeberischen Prozesse zu vereinfachen, den Werdegang zu beschleunigen und die Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern eindeutiger zu regeln. Die Anzahl der Gesetze, die nach dem Beschluss im Bundestag noch in den Bundesrat zu behandeln sind, wird von derzeit 60% auf 35-40% reduziert werden.

Am Freitag fand hierzu die erste Lesung im Bundesstag statt und es wurde festgelegt eine umfassende Expertenanhörung durchzuführen. Nach mehreren Anläufen in den letzten Jahren, entsteht nun durch die Große Koalition die Chance die Föderalismusreform auf den Weg zu bringen, da Bundestag und Bundesrat die Reform mit einer 2/3 Mehrheit beschließen müssen. Ziel der Reform ist es Bund und Länder zu stärken und die Gesetze für die Bürger nachvollziehbarer zu gestalten. Wegen der Komplexität des Reformvorhabens sind die Themen der Neustrukturierung der Bundesländer und die Reform der Finanzen ausgenommen.

Im umfangreichen Gesetzeswerk sollen zur Stärkung der Bundesländer u.a. folgende Regelungen wie das Ladenschlussrecht, das Gaststättenrecht und der Strafvollzug in ihre Verantwortlichkeit übergehen. Insbesondere werden nach der Reform die Kommunen geschützt, denn ihnen dürfen per Bundesgesetz keine Aufgaben und somit keine Kosten mehr übertragen werden. Der Bund erhält im Austausch dafür die alleinige Zuständigkeit für die Kernenergie, das Melde- und Ausweiswesen und das Waffen- und Sprengstoffrecht. Darüber hinaus geht die Abwehr des internationalen Terrorismus eindeutig in die alleinige Zuständigkeit des Bundeskriminalamtes über.

Außerdem fand die erste Lesung zu dem "Gesetz über die Weitergeltung der aktuellen Rentenwerte ab 1.Juli 2006" im Plenum statt. Dieser Entwurf hat zum Ziel, dass 2006 die Renten nicht gekürzt werden. Dies wäre ohne das Gesetz möglich, denn die jährliche Lohnentwicklung, an die die Renten angepasst werden, ist geringer ausgefallen. Dazu gab es am Donnerstag auch eine Aktuelle Stunde, in der man über die Zukunft der Rente debattierte.

Weiterhin führten die Bundestagsabgeordneten eine umfangreiche Debatte über den "Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland", indem die zentrale Stellung von Kindern und Familie in unserer Gesellschaft hervorgehoben wurde. Hierzu wurden Vorschläge zur Verbesserung der Kinderbetreuung und Unterstützung von Familien mit Kindern erörtert.

Der Fraktionsvorstand der CDU/CSU führte umfangreiche Diskussionen mit dem Bundesminister für Finanzen Steinbrück, um Eckpunkte für den Haushaltsplan 2006 festzulegen.

Dem Petitionsausschuss liegen auch aus unserer Region eine Vielzahl von Petitionen der Antennengemeinschaften, wo eine gesetzliche Änderung des Urheberrechtsgesetzes gefordert wird, vor. Hier habe ich als Berichterstatter beantragt, dass kurzfristig ein Expertengespräch mit Vertretern des Bundesministeriums der Justiz statt findet.

In den Wochenspiegelberichten können die Schwerpunktthemen immer nur kurz angerissen werden, wenn Sie liebe Bürgerinnen und Bürger zu einzelnen Gesetzen oder parlamentarischen Vorgängen mehr erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an mein Berliner Büro unter:
Tel.: 030 / 227 7 71 97
Fax: 030 / 227 7 66 33
E-mail: guenter.baumann@bundestag.de

 

Berlin, am 10.03.2006


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