Neues aus Berlin

Wahlkreisabgeordneter Günter Baumann (CDU) berichtet für den Wochenspiegel


Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Sitzungswoche trafen sich die ostdeutschen CDU-Bundestagsabgeordneten mit Fachexperten bereits am Sonntag zu einer Klausurtagung zu den Themen Beschäftigungspolitik, Finanzrahmen Aufbau Ost und die Mittelverwendung des Solidarpaktes II in Rostock.

Gemeinsam mit meiner Kollegin, Frau MdB Bellmann, habe ich bereits zum 5. Mal eine "echt erzgebirge"- Veranstaltung in der Landesvertretung Sachsen, diesmal unter dem Motto "Die Montanregion Erzgebirge auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe", durchgeführt. Der Wochenspiegel wird Ihnen detailliert davon berichten.

Der Petitionsausschuss setzt sich u. a. für die Verkleinerung des Personalausweises auf Scheckkartengröße ein. Die Abgeordneten des Ausschusses überwiesen einstimmig den Sachverhalt an das Innenministerium zur Erwägung. Hier wird geprüft, ob die hohen Sicherheitsstandards an das Ausweisdokument auch bei einem verkleinerten Format aufrechterhalten werden können.

Wegen dem hohen Stellenwert der Föderalismusreform fanden auch in dieser Woche weitere Anhörungen mit Experten statt. Deshalb tagte das Plenum nur an einem Tag, dafür aber für 15 Stunden. Hierbei wurde u. a. auch in 2. und 3. Lesung über den Gesetzentwurf zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontrollrates beraten. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Expertenkommission, die die geltenden Rechtsvorschriften und Rechtsvorhaben hinsichtlich ihrer bürokratischen Auswirkungen überprüft. Durch diesen Normenkontrollrat soll das Übermaß an Bürokratie abgebaut werden und die dadurch entstehenden Kosten für kleine und mittlere Unternehmen reduziert werden. Dieses Modell ist in den Niederlanden bereits schon mit großem Erfolg umgesetzt worden.

Die Bundeswehr wird in einer multinationalen Truppe bestehend aus 18 Nationen in die Hauptstadt des Kongos, Kinshasa, gehen. Die UNO hat die EU um Unterstützung bei der Absicherung des Wahlprozesses gebeten. Durch die ersten freien Wahlen seit 45 Jahren in diesem Land können die Kongolesen nach den langen Kriegs- und Bürgerkriegsjahren selbst über ihre politische Zukunft entscheiden. Ich denke, dass dieser Einsatz nötig ist, um der Region eine Chance für andauernden Frieden und wirtschaftliche Stabilisierung zu geben. Nach reiflicher Abwägung und vielen Gesprächen in meinem Wahlkreis mit Schülern, Unternehmern und Christen verschiedener Konfessionen, die beide Positionen zu fast gleichen Teilen vertraten, habe ich mich durchgerungen für den geplanten Bundeswehreinsatz im Kongo zu stimmen. Ebenfalls wurde die Verlängerung der deutschen Beteiligung beim EU-Mandat im Kosovo um weitere 12 Monate beschlossen.

Seit nunmehr mindestens 5 Jahren wird eine Lösung zwischen Bund und Ländern für die Finanzierung des Aufbaus eines Digitalfunks gesucht. Dies scheiterte leider überwiegend an Streitigkeiten über die Verteilung der Kosten. Die Errichtung einer Bundesanstalt für Digitalfunk wurde nun beschlossen. Ein bundesweit einheitlicher Digitalfunk ist für eine abhörsichere, den gegenwärtigen Sicherheitsstandards entsprechende Kommunikation nötig. Bis zum heutigen Tag benutzen Polizei und Rettungswesen das veraltete analoge Funksystem.

Dem Investitionszulagengesetz 2007 stimmten alle Bundestagsfraktionen außer dem Bündnis 90/Die Grünen zu. Somit wird eine Nachfolgeregelung für das am Ende dieses Jahres auslaufende Investitionszulagengesetz 2005/2006 geschaffen. Dadurch können Investitionen in den Neuen Bundesländern in einer Höhe von bis zu 1.74 Milliarden € gewährt werden. Die bisher gewährten Sätze für betriebliche Investitionen zur Förderung des Aufbaus der ostdeutschen Wirtschaft werden beibehalten.

 

Berlin, am 02.06.2006


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