Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 05.09.2006
Einigung über Anti-Terror-Datei
Günter Baumann (CDU): "Die jüngsten
Anschlagsversuche durch Kofferbomben haben gezeigt, dass verheerende Terrorakte
auch in Deutschland möglich sind. Deshalb ist es notwendig, alles Denkbare für
den Schutz unserer Bevölkerung zu unternehmen. Eine Anti-Terror-Datei ist dafür
dringend erforderlich und darf nicht länger zerredet werden." Somit sollten auch
die bisherigen Bedenken der Datenschützer abgewogen werden und der nationalen
Sicherheit untergeordnet werden. In diesem Sinne beschloss die
Innenministerkonferenz der Länder am 04. September einstimmig die Einführung der
Datei.
Diese Anti-Terror-Datei sieht die Vernetzung der bereits vorhandenen Daten der
37 Behörden, wie dem Bundeskriminalamt, dem BND, der Landeskriminalämter und dem
Verfassungsschutz vor. Durch den schnellen Zugriff der berechtigten Behörden auf
die Datei, können mögliche Gefahrenlagen frühzeitig erkannt und entsprechende
Ermittlungen gegen Tatverdächtige schnellstmöglich eingeleitet werden.
Die relevanten Sicherheitsbehörden erlangen Zugriff auf gespeicherte Grunddaten
von verdächtigen Personen. Darüber hinaus sollen auch erweiterte Daten wie
Zugehörigkeit zu terroristischen Verbindungen, Religionszugehörigkeit,
Reisebewegungen gespeichert werden.
Zudem soll die Videoüberwachung als Identifizierungsmerkmal von Verdächtigen an
Verkehrsknotenpunkten, wie Flughäfen und Bahnhöfen intensiver genutzt werden.
Ein Gesetzentwurf zur Einführung der Anti-Terror-Datei soll noch im September in
den Bundestag eingebracht werden.