Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Aue, 02.09.2011
Praxistest für Politiker: Aktion „Perspektivwechsel“
Seit mehreren Jahren gibt es unter dem
Titel Perspektivwechsel die Möglichkeit für Politiker einen Tag lang in
Unternehmen und sozialen Einrichtungen als Praktikanten mitzuarbeiten, um die
Bedingungen vor Ort kennenzulernen und ferner diese Erfahrungen in ihre
politische Arbeit in Berlin einfließen zu lassen.
In diesem Jahr wandte sich die Freie Wohlfahrtspflege in Sachsen an die
Bundestagsabgeordneten, um einen Tag in einem sozialen und pflegerischen Beruf
mitzuarbeiten.
Der Bundestagsabgeordnete des Erzgebirgskreises Günter Baumann (CDU) nahm dieses
Angebot sehr gern an und arbeitete für einen Tag in der Sozialtherapeutischen
Wohnstätte „Haus Sonnenleithe“ der Arbeiterwohlfahrt Südsachsen gGmbH in
Schwarzenberg mit. In dieser Einrichtung werden Menschen mit primär seelischen
Behinderungen betreut. Seit dem Umzug in den Ersatzneubau im März letzten Jahres
wohnen insgesamt 29 Personen im Alter zwischen 18 und 70 Jahren in
Wohngemeinschaften von bis zu 8 Personen zusammen. Angegliedert an die
Wohnstätte gibt es 4 Außenwohngruppen im Wohngebiet Sonnenleithe, in denen 14
Bewohner leben. Die moderne Einrichtung ermöglicht den Bewohnern ein
selbstbestimmtes und an der Gesellschaft orientiertes Leben zu führen.
Von der Einrichtungsleiterin, Frau Monika Mittmann, sowie von der Leiterin
Wirtschaft und Verwaltung, Frau Nadja Mehlhorn, erhielt MdB Günter Baumann einen
sehr guten Überblick über die Arbeitsweise in der Einrichtung, über die
Betreuung der Bewohner und über die verschiedenen Tagesangebote. Ein derartiges
Angebot war an diesem Tag die Arbeit mit Salzteig. Hierbei konnte Günter Baumann
miterleben, mit wie viel Engagement und Einfühlungsvermögen die
Heilerziehungspflegerin, Frau Susann Dehnel, die Bewohner an die Aufgabe
heranführte und sich zur Freude aller Erfolge einstellten.
In einer ganzen Reihe von persönlichen Gesprächen mit dem Betreuungsteam sowie
mit den Bewohnern hat der Abgeordnete vielschichtige Sorgen und Nöte erfahren
und hierdurch einen Einblick in das Alltagsleben bekommen.
Am Ende des Tages stand für den Politiker fest, dass in der modernen Einrichtung
behinderte Menschen mit großem Engagement und dem nötigen Fingerspitzengefühl
betreut werden. Für seine politische Arbeit in Berlin hat er sich u.a. folgende
Problemstellungen und Anliegen notiert: Die finanziellen Mittel sollten
flexibler eingesetzt und auf die individuellen Hilfebedarfe der Klienten
angepasst werden können, um eine personenzentrierte Betreuung sowie einen
optimalen Personenschlüssel gewährleisten zu können. Außerdem sollten mehr
Plätze für eine stundenweise Beschäftigung für Menschen mit Behinderung in
Werkstätten oder Betrieben geschaffen werden, denn auch sie möchten eine Aufgabe
haben und sich nützlich in unsere Gesellschaft einbringen. Darüber hinaus müssen
Netzwerke weiter ausgebaut werden, damit die Menschen, die eine derartige
Einrichtung verlassen, in einem Umfeld aufgefangen werden, dass sie zum einen
kennen und dass zum anderen die individuellen Bedürfnisse der Person mit
Behinderung kennt.
Günter Baumann: „Der 30. August war ein lehrreicher Tag für mich. Ich durfte
erfahren, dass sich die Betreuer des Hauses Sonnenleithe weit über das in
Arbeitsverträgen festgehaltene Maß um ihre Bewohner kümmern. Dieses Beispiel
zeigt, dass Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft gut betreut
werden.“
Baumann in der Sozialtherapeutischen Wohnstätte
„Haus Sonnenleithe“