Pressemitteilung
Günter Baumann
Mitglied des Deutschen Bundestages
Berlin, 11.05.2011
Baumann/Storjohann: Opposition gegen Erfassung von Terrorverdächtigen
Der Petitionsausschuss hat sich
heute mit einer Petition beschäftigt, in der es um die Abschaffung so genannter
„Schwarzer Listen“ ging, in denen Terrorverdächtige erfasst werden. Die
Koalition hat gegen die gewünschte Abschaffung gestimmt, SPD, Grüne und LINKE
waren dafür. Dazu erklären der petitionspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Baumann, und der stellvertretende Vorsitzende
des Petitionsausschusses Gero Storjohann:
Zielobjekt des internationalen Terrorismus ist die freiheitlich-demokratische
Grundordnung der westlichen Welt und insbesondere unsere freiheitliche
Lebenskultur. Gerade angesichts der aktuellen Festnahmen in Düsseldorf sollte es
jedem klar sein, dass der internationale Terrorismus kein abstraktes Phänomen
ist, sondern eine real existierende Bedrohung.
Im Zuge der internationalen Zusammenarbeit zur Prävention und Bekämpfung des
Terrorismus haben die Vereinten Nationen und die Europäische Union auf der
Grundlage der UN-Sicherheitsrats-Resolution 1267 und 1373 Listen von natürlichen
und juristischen Personen erstellt, die an terroristischen Aktionen beteiligt
sind oder diese unterstützen bzw. Verbindungen zu Al Qaida oder den Taliban
haben. Ziel der Listung ist, Finanzströme für Terroristen „einzutrocknen“, um
eine Finanzierung des Terrorismus zu verhindern.
Anträge, eine Person oder ein Organisation in die Liste aufzunehmen, können
ausschließlich von Staaten gestellt werden. Deutsche Anträge beruhen auf
Beweisermittlungen der Strafverfolgungsbehörden. Grundsätzlich wird vor jeder
Listung eine Güterabwägung vorgenommen zwischen den Sicherheitsinteressen
unseres Landes und den Individualrechtsgütern der betroffenen Person.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht bei diesem Verfahren die rechtstaatlichen
Prinzipien gewahrt und keine Veranlassung zu gesetzgeberischem Handeln. Die
Opposition hingegen will das Sicherheitsinteresse der deutschen Bevölkerung den
vermeintlichen Interessen potenzieller Täter unterordnen.
Gerade angesichts der aktuellen Sicherheitssituation ist das Handeln von SPD,
Grünen und Linken gegenüber der Bevölkerung mit der Begründung, die Listen seien
wegen ungenügenden Rechtsschutzes der Betroffenen abzulehnen, unverständlich,
skandalös und geradezu unverantwortlich.